Die Feuerwerkerinnen

MULTIMEDIA-REPORTAGE & TEXT: Kein anderes Land wurde heftiger bombardiert als Laos. Jahrzehnte danach sind immer noch Millionen von Blindgängern eine tödliche Bedrohung. Beseitigt werden sie vor allem von Frauen. Sie nennen sich Feuerwerkerinnen

Die Frauen von Team 21 wollen Laos wieder sicher machen. Dorf für Dorf, Feld für Feld. Eine Mammutaufgabe. Kein Land der Welt wurde heftiger bombardiert: 288 Mil­lio­nen Bom­ben warf die US-Ar­mee zwischen 1964 und 1973 über Laos ab. Fast ein Drittel der Bomben – mehr als 80 Millionen Sprengkörper – explodierte nicht. Bislang. Der Tod lauert im verdorrten Reisfeld, versteckt in der knochentrockenen Erde, die die Bauern mit der Hacke umpflügen. Er lauert unter dem Fußboden, der sich erhitzt, wenn die Frauen auf ihren mit Holzkohle befeuerten Öfen kochen. Er lauert am Rande der Weide, an dem die Viehhirten Zaunpfähle in den Boden rammen. Besonders heimtückisch lauert er den Kindern auf, die die kleinen Stahlkugeln für Spielzeug halten. Die Blindgänger – Erbe eines Krieges, der längst vorbei ist – fordern bis heute Opfer. Deshalb ist die Arbeit der Frauen von Team 21, die im Auftrag von MAG (Mines Advisory Group) Sprengkörper räumen, so wichtig: sie rettet Leben, Gliedmaßen und Augenlicht.

Die Recherche erschien als Multimedia-Reportage im digitalen SPIEGEL (“Die Feuerwerkerinnen”) und als Print-Geschichte in der ANNABELLE. Die Print-Fassung gibt es hier als pdf: annabelle2019_Laos_Feuerwerkerinnen_Marius Muenstermann

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